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Humane Papillomviren, abgekürzt HPV, zählen zu den häufigsten durch Intimkontakte-übertragenen Viren. Bisher sind mehr als 200 Virustypen bekannt. Einige dieser Viren sind für die Bildung von gutartigen Feigwarzen an den Genitalien verantwortlich, andere Typen sind maßgeblich an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und weiteren Krebsarten an Vulva, Vagina, Anus, im Mund- Rachenbereich oder am Penis beteiligt. Ja richtig, auch beim Mann kann der Virus eine Krebsgefahr darstellen.
Humane Papillomviren (HPV) sind weit verbreitet. Sie sind Krankheitserreger, die Entzündungen und Hautveränderungen hervorrufen können. Manche kommen nur beim Menschen vor. Sie heißen deshalb Humane Papillomviren (HP-Viren oder HPV). Sie dringen in die Haut oder Schleimhaut ein, vermutlich durch kleine Risse oder Verletzungen, und vermehren sich dort im Inneren der Zellen. HP-Viren werden durch direkten Kontakt mit befallenen Haut- oder Schleimhautstellen übertragen.
Fast alle Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Mädchen und Jungen sowie Frauen und Männer können davon betroffen sein. Humane Papillomviren werden über direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Die Ansteckung erfolgt nicht durch Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma oder Scheidenflüssigkeit, sondern über Haut- und Schleimhautkontakt, also den unmittelbaren Kontakt mit infizierten Haut- und Schleimhautbereichen. Eine Übertragung auf nicht-sexuellem Weg ist ebenfalls möglich, kommt aber eher selten vor. Ein Beispiel ist die Übertragung von der Mutter auf ihr Kind bei der Geburt. Eine Ansteckung ohne Schleimhautkontakt scheint dagegen nicht möglich zu sein.
Die unterschiedlichen HPV-Typen beeinflussen das Krebsrisiko. Bestimmte HPV-Typen setzen sich oft in den Schleimhautzellen am Muttermund fest, im Übergangsbereich zwischen Scheide und Gebärmutterhals. Hier können sie zu Gewebeveränderungen (Dysplasien) führen. Aus einer Gewebeveränderung kann sich über die Jahre ein bösartiger Tumor entwickeln. Das passiert jedoch selten. Bei zwölf Virentypen gilt es als sicher, dass sie das Risiko für Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) erhöhen. Die wichtigsten sind HPV 16 und 18. Sie werden auch in Tumorgewebe am häufigsten nachgewiesen.
Gebärmutterhalskrebs ist die vierthäufigste Krebserkrankung und die vierthäufigste Krebstodesursache bei Frauen mit geschätzten 604.000 neuen Fällen und 342.000 Todesfällen weltweit im Jahr 2020. Das Ziel von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen ist, den Krebs zu erkennen, bevor er entsteht oder es zu Beschwerden kommt.
- Krebsfrüherkennung für Gebärmutterhalskrebs
Jede Frau zwischen 20-34 Jahren kann in Deutschland einmal im Jahr kostenlos zur Krebsfrüherkennung also zur Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs und seinen Vorstufen beim Frauenarzt/Frauenärztin gehen. Ab 35 Jahren wird Frauen eine Kombinationsuntersuchung (Ko-Testung), bestehend aus Pap-Abstrich und HPV-Test, alle 3 Jahre angeboten.
- Pap-Test
Der sogenannte "Pap-Test", ein Zellabstrich vom Gebärmutterhals ist dabei die wichtigste Untersuchung zur Krebsfrüherkennung. Ziel dieser Untersuchung ist Zellveränderungen am Gebärmutterhals aufzuspüren. Damit steigt die Chance, Krebsvorstufen zu erkennen und zu behandeln - noch bevor Gebärmutterhalskrebs entsteht.
- HPV-Test
Neben dem Pap-Test kann sich auch der HPV-Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs eignen. Mit dem HPV-Test können mögliche Krebsvorstufen sogar eventuell besser entdeckt werden. Mithilfe eines Tests auf HP-Viren (HPV-Test) lässt sich herausfinden, ob eine Frau mit HPV infiziert ist und daher ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterhalskrebs hat. Der HPV-Test selbst kann Zellveränderungen aber nicht erkennen. Deshalb sind bei einem auffälligen Befund der Pap-Test und eventuell weitere Untersuchungen nötig.
Die Behandlung von Gebärmutterhalskrebs ist abhängig von Stadium des Tumors. In Frühstadien, ist oftmals ein kleiner Eingriff (Konisation) ausreichend und/oder andere fertilitätserhaltenden Operationen wie Trachelektomie (Entfernung des Gebärmutterhalses und umliegenden Gewebe) möglich. Ein größerer Eingriff (radikale Entfernung der Gebärmutter und die Lymphknoten im Becken) ist notwendig, wenn der Tumor bereits größer ist und ggf. sich im umliegenden Gewebe ausgebreitet hat. Hier ist die Schonung von Blasen- und Darmnerven von sehr großer Relevanz.
Bisher gibt es keine Behandlung, die HP-Viren direkt bekämpfen kann.
Impfungen können einen Schutz vor bestimmten Infektionskrankheiten bieten und haben dazu geführt, dass Krankheiten wie z.B. die Kinderlähmung in Europa nicht mehr vorkommen. HPV ist weit verbreitet und kann unter anderem zu bestimmten Krebsvorstufen und Krebs führen. Es gibt jährlich rund 60.000 Fälle von HPV-bedingten Gebärmutterhalskrebs Vorstufen und etwa 7000-8000 Krebserkrankungen bei Frauen, die durch HPV ausgelöst werden. Durch eine Impfung gegen HPV kann man sich vor den möglichen Folgen einer Infektion mit bestimmten HPV-Typen schützen. Die Experten der STIKO (Ständige Impfkommission) empfehlen eine Impfung für Mädchen und Jungen zwischen 9 bis 17 Jahre, idealerweise vor einer möglichen Infektion mit HPV.
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