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Krebstherapien können die Fruchtbarkeit einschränken. Dies gilt für alle Geschlechter. In diesem Beitrag erläutern wir die Perspektive der Frau und warum es sehr wichtig ist, vor der Krebsbehandlung fertilitätserhaltende Maßnahmen zu ergreifen. Wenn ein Kinderwunsch besteht, dann sollte berücksichtigt werden, dass die Krebstherapie einen Einfluss auf die Familienplanung haben kann.
Dank dem medizinischen Fortschritt, gibt es heutzutage moderne Möglichkeiten der Krebsbehandlung, die Langzeitergebnisse von Krebspatientinnen deutlich verbessern. Damit verbunden sind auch vermehrt Fragen zum Thema Kinderwunsch. Ungefähr 10 Prozent der Frauen mit einer Krebserkrankung sind unter 40 Jahre alt. Medizinisch sind sie also im gebärfähigen Alter. Jedoch gehen viele Krebstherapien mit einer direkten oder indirekten Einschränkung oder sogar einem Verlust der Fruchtbarkeit einher. Neueste Entwicklungen im Bereich der Reproduktionsmedizin ermöglichen effektive, fruchtbarkeitserhaltende Maßnahmen im Rahmen der Krebstherapie.
Junge Krebspatientinnen werden häufig unmittelbar nach der Diagnose mit der Frage konfrontiert, ob sie eine Familie gründen oder noch weitere Kinder haben wollen. Denn die Behandlung, die Ihnen hilft, den Krebs zu besiegen, kann zugleich ihre Reproduktionsfähigkeit beeinträchtigen. Somit kommt es zu einer Situation in der die Zeit drängt. Deshalb ist es wichtig, sich bereits vor Therapiebeginn mit dem Thema Kinderwunsch zu beschäftigen.
Krebszellen teilen sich unkontrolliert und wachsen über die natuürlichen Organgrenzen hinaus. Anschließend bilden viele einzelne Zellen zusammen ein sog. Geschwulst, das auch als Tumor bezeichnet werden kann. Die Fruchtbarkeit der Frau kann durch verschiedene Ursachen beeinträchtigt werden. Einerseits können Tumore die Geschlechtsorgane direkt betreffen (z.B. beim Gebärmutter- oder Eierstockkrebs). Zum anderen kann die entsprechende Therapie die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen. Hierbei kann nicht nur die Chemotherapie, sondern auch bereits die Operation oder etwaige Strahlen- oder Hormontherapien direkte (z. B. Schädigung von Eizellen) und indirekte Wirkungen wie zum Beispiel körperliche Schwäche (Fatigue) verursachen. Zudem spielen psychische Faktoren eine besondere Rolle im Umgang mit einer Krebsdiagnose.
Welche Auswirkungen haben Krebsbehandlungen, wie Operation, Strahlen- oder Chemotherapie, auf die Fruchtbarkeit? Insbesondere Operationen an den weiblichen Geschlechtsorganen (Gebärmutter-, Gebärmutterhals- oder Eierstöcke) können die Fruchtbarkeit der Frau beeinträchtigen und im schlimmsten Fall auch dazu führen, dass keine Schwangerschaft mehr eintreten kann. Der Einfluss ist abhängig der Krebserkrankung sowie der erforderlichen Therapie. Prinzipiell können auch Operationen im Bauch- und Beckenraum, die nicht unmittelbar die weiblichen Geschlechtsorgane betreffen einen negativen Einfluss auf die Reproduktionsfähigkeit haben. Bei der Frau können beispielsweise Narbenbildungen und Verwachsungen das Eintreten einer Schwangerschaft verhindern sowie zu Früh- oder Fehlgeburten führen.
Die bei einer Chemotherapie eingesetzten Arzneimittel, sog. Zytostatika, greifen mehr oder weniger direkt in die Zellteilung ein. Da die Zytostatika aber nicht zwischen gesunden und befallenen Zellen unterscheiden, werden nicht nur die Krebszellen zerstört, sondern auch intakte Zellen. Zum Beispiel können die Eierstöcke betroffen sein. Dabei sind die Medikamente unterschiedlich fertilitätsschädigend. Neben der Substanz ist auch die Dosis für die Auswirkung auf die Fruchtbarkeit entscheidend. Zudem spielt der biologische Faktor Alter eine Rolle: Je älter eine Frau ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie durch die Behandlung unfruchtbar wird.
Bis vor wenigen Jahren gab es fast keine fertilitätserhaltenden Möglichkeiten bei der Frau. Mittlerweile - aufgrund eines rasanten Fortschrittes in der Reproduktionsmedizin - gibt es Möglichkeiten es, um den Kinderwunsch trotz Krebserkrankung zu erfüllen. Erfreulicherweise gibt es für Frauen bis zum Alter von 40 Jahren verschiedene Optionen, die in Abhängigkeit vom Beginn und Art der Krebsbehandlung für die Patientin in Frage kommen. Zum Beispiel können befruchtete Eizellen oder entnommenes Eierstockgewebe eingefroren und somit konserviert werden. Bei entsprechenden Voraussetzungen können sogar mehrere fertilitätserhaltende Maßnahmen durchgeführt werden, um die Chance auf ein eigenes Kind zu erhöhen. Zudem sollten auch supportive Maßnahmen wie beispielsweise die Ernährung, berücksichtigt werden.
An sich beduürfen Krebspatienten keiner besonderen Diät. Es existieren zwar Hinweise für unguünstige Einfluüsse von Ernährung, z.B. durch übermäßigen Verzehr von raffiniertem Zucker und Fett, die bei der Entstehung einer Krebserkrankung eine Rolle spielen können. Eine eindeutige Studienlage dazu gibt es allerdings noch nicht. Prinzipiell sollten Betroffene Frauen aber auf ihre Ernährung achten. Zum Beispiel unter Berücksichtigung der folgenden fünf Punkte:
- Genuss & Zeit - Es sollte sich genügend Zeit zum Essen in gemütlicher Atmosphäre genommen werden. Auch Gewürze und Geschmäcker sollten bewusst erlebt werden.
- Alkohol & Nikotin - Alkohol sollte maximal in Maßen konsumiert werden. Auf Nikotin sollte gänzlich verzichtet werden.
- Gewicht - Über- und Untergewicht sollten vermieden werden.
- Portionsgröße - Bei Normalgewicht oder Tendieren zu Übergewicht, sollten 3 Hauptmahlzeiten ohne Zwischenmahlzeiten eingenommen werden. Bei Gewichtsverlust können Zwischenmahlzeiten sinnvoll sein.
- Ernährungspyramide - Eine sinnvolle Orientierung bietet die Ernährungspyramide vom Bundeszentrum für Ernährung.
Die Diagnose Krebs ist stets eine Extremsituation fuür die Betroffenen und deren Angehörige. Dies führt bei den Betroffenen zu unzähligen Fragen zu Prognose, Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Auch zu dem meist tabubesetzten Thema Kinderwunsch bei Krebserkrankung gibt es viele Fragen, denen jedoch häufig im klinischen Alltag zu wenig Zeit eingeräumt wird. Inzwischen existieren zu nahezu allen gynäkologischen Krebsarten Erfahrungen zum Thema Kinderwunsch. Dennoch ist die Datenlage sehr begrenzt, da die Erkrankungen sehr selten sind und die Fälle meistens sehr komplex. Sie benötigen eine individuelle Beratung. Daher gibt es immer noch einen hohen Forschungsbedarf.
Bundeszentrum für Ernährung
bzfe.de
krebsgesellschaft.de
https://www.krebsgesellschaft.de/
Dr. med. Andreas Jantke
KINDERWUNSCHÄRZTE BERLIN
Klinik und Poliklinik für Gynäkologie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Gesundheitsstadt Berlin
https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/
Deutsche Krebshilfe e.V.
Fertiprotekt
http://www.fertiprotekt.de
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Umfangreiche Informationsmöglichkeiten und neuste Entwicklungen aus Therapie, Prävention.
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